Mandolinen-Club Falkenstein e.V.

Mitglied im Bund deutscher Zupfmusiker Nr. 5029

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Vereinsgeschichte des Mandolinen Clubs e.V. Falkenstein im Taunus


 

In den Jahren nach dem Ende des 1. Weltkrieges nahmen auch die Vereine in den Städten und Dörfern ihre aktive Tätigkeit wieder auf. Neues Interesse an der Kultur erwachte. Junge Leute suchten Ihrer Freizeit einen neuen, besseren Sinn zu geben. An Samstagen wurde natürlich noch voll gearbeitet. An Sonn- und Feiertagen fanden sich aber Freunde und Bekannte immer öfter in Jugend- und Wandervereinen zusammen. Gemeinsam wollten sie in der Natur die Geselligkeit, oft verbunden mit Musik und Gesang, genießen.


So griffen 1924 in Falkenstein die ersten jungen Frauen und Männer die Idee auf, einen Musik- und Wanderverein ins Leben zu rufen. Am 25. Januar 1925 traf man sich zur formellen Gründung des Mandolinen-Club Falkenstein. Der Zweck des Vereins sollte sein, die Volksmusik, insbesondere das Spiel von Mandoline und Gitarre, zu pflegen und die Geselligkeit und das Wandern in der heimatlichen Umgebung zu fördern.


Für diese Ziele konnten die jungen Mandolinenfreunde offenbar auch andere begeistern, denn bereits am Ende des Gründungsjahres hatte der Verein über 40 Mitglieder, davon 14 aktive. Gemeinsames Musizieren und Wandern, Theateraufführungen und Fahrten, Feste und Fastnachtsveranstaltungen füllten die folgenden Jahre aus. Durch finanzielle Unterstützung des Vereins wurde in den Jahren 1927/28 die Errichtung einer Gedenkstätte für die Gefallenen des Weltkrieges angeregt. Da die Gemeindeverwaltung und die anderen Ortsvereine den Plan aufnahmen, konnte 1932 das Ehrenmal am oberen Ende der damaligen Hauptstraße fertiggestellt werden. Unter Führung des Heimatvereins Falkenstein wurde es in den Jahren 2008 und 2009 aufwändig restauriert.


Die freie Entfaltung jeglicher Eigeninitiative kam in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft und des 2. Weltkrieges zwangsläufig zum Erliegen. Erst 1949 fanden sich einige Mitglieder zu einem Neuanfang zusammen.


1951 wurde mit der Ausbildung der ersten Jugendgruppe begonnen, der weitere folgen sollten. Mit steigendem musikalischem Niveau stellten sich die ersten Erfolge bei Wettstreiten ein, die Mut auch für schwierigere Aufgaben machten.


Zu seinem 40. Jubiläum veranstaltete der Mandolinen-Club Falkenstein 1965 seinen ersten internationalen Musikwettstreit mit 16 teilnehmenden Orchestern. Selbst wurde das Falkensteiner Orchester wiederholt zu Rundfunk- und Fernsehaufnahmen eingeladen. Unter der Leitung des damaligen Dirigenten Georg Svatek wurden zwei Langspielplatten eingespielt, die das technisch wie musikalisch beachtliche Leistungsvermögen dokumentierten. Zahlreiche Konzerte sowie erfolgreiche Besuche weiterer Wettstreite brachten dem Verein wachsende Bekanntheit und steigende Mitgliederzahlen.


Eine Fahrt des Mandolinen-Clubs zu einem internationalen musikalischen Wettstreit in die Normandie führte das Orchester 1966 nach Le Mêle. Dort wurden erste Kontakte mit der Bevölkerung dieses Ortes geknüpft, die sich als Grundlage für die besondere Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden erweisen sollten. Schon im folgenden Jahr wurde die Partnerschaft zwischen Le Mêle und Falkenstein offiziell besiegelt. Der Mandolinen-Club begleitet seitdem aktiv die von den Partnervereinen gepflegte Freundschaft. Reisen mit Konzerten in Le Mêle und Umgebung fanden 1974, 1987 und 1996 statt.


Besuche weiterer Wettstreite und zum Teil ausgedehnte Konzertreisen schließen sich an. Besondere Plätze nehmen dabei Reisen an die Cote d'Azur 1983, 1985 und 1997 mit Konzerten in Le Lavandou, Le Cannet und Umgebung ein. Erwähnenswert sind ebenso Reisen nach Italien 1988, 1990 und 1994 mit Konzerten in Camerino, Porto Recanati, Tolentino und 1990, auf Einladung zu den Festwochen zum 100. Geburtstag von Benjamino Gigli, in Recanati.


Dazwischen liegen Rundfunk- und Fernsehauftritte und die Aufnahme einer CD im Jahre 1995 unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Hauck. Weitere internationale Mandolinenwettstreite wurden in den Jahren 1976, 1985 und 2000 ausgerichtet.


Anfang 2002 übernahm der 1949 in Australien geborene Keith Harris die musikalische Leitung des Mandolinen-Clubs Falkenstein. Er war nach Studium und Karriere als international gefeierter Mandolinensolist Landesmusikleiter des Bunds Deutscher Zupfmusiker in Hessen und hat als Dozent für Mandoline an der Heidelberger Musikhochschule gelehrt. Unter seinem Dirigat erfolgten 2003/04 die Aufnahme der CD „Da Capo“ sowie Konzertreisen nach Polen (2005) und Frankreich (2007). Auch nach seinem Abschied vom Mandolinen-Club Falkenstein Ende 2009 ist Harris weltweit als Gastdirigent und Kursleiter begehrt.


Seit Februar 2010 leitet die Mandolinistin und Dirigentin Natalia Strathmann-Alencova das Orchester.


In der musikalischen Arbeit des Mandolinen-Clubs Falkenstein hat über Jahrzehnte die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen im Mandolinen- und Gitarrenspiel einen wichtigen Platz eingenommen. Leider ist es zunehmend schwieriger geworden, den Nachwuchs an die Instrumente heranzuführen und eine nachhaltige Bindung zwischen Lehrern und Schülern aufzubauen. Gemeinsam mit Frau Strathmann-Alencova bietet der Mandolinen-Club weiter neuen Schülerinnen und Schülern qualifizierten Instrumentalunterricht an.  


Seit 2007 hat das bereits früher populäre Oktoberfest des Mandolinen-Clubs wieder seinen festen Platz im Falkensteiner Veranstaltungskalender gefunden. Es ist ein Beispiel für das vielseitige Angebot des Vereins an seine Mitglieder und Freunde.


Das Orchester besteht zurzeit aus über 30 Spielerinnen und Spielern. Der Mandolinen-Club wird von mehr als 180 Mitgliedern unterstützt.